In September 2009 tauchten gentechnisch veränderte Pflanzen aus der Versenkung auf, die bereits als ausgerottet galten. Gentechnisch veränderter Flachs CDC-FLØØ1-2 (FP967), der gegenüber Unkrautvernichtungsmitteln unempfindlich gemacht wurde, bekannt auch unter dem Namen Triffid, wurde bei Analysen von Lebensmitteln (Backwaren und Müsli) in Europa gefunden. Offiziell war 2001 in Kanada jegliches Saatgut vernichtet worden. Trotzdem fand sich der gentechnisch veränderte Leinsamen nun in Deutschland und anderen EU-Ländern, und wurde auch in Regionen außerhalb der EU transportiert.
Am 5. Oktober 5 2009 listete die Nachrichtenagentur Reuters insgesamt 28 betroffene Länder auf: Deutschland, Frankreich, Schweden, England, Belgien, Tschechische Republik, Dänemark, Estonia, Finnland, Griechenland, Ungarn, Luxemburg, die Niederlande, Polen, Spanien, Italien, Österreich, Portugal, Rumänien, Kroatien, Island, Süd Korea, Norwegen, Singapur, Sri Lanka, Thailand, Mauritius und die Schweiz.
Die Flachs-Produzenten in Kanada sind in Gefahr, ihre wichtigsten Märkte zu verlieren - etwa zwei Drittel der Ernte von ungefähr 900 000 Tonnen Leinsamen pro Jahr werden nach Europa exportiert. Aber dieser Markt ist jetzt mehr oder weniger für die Ernte aus konventionellem Anbau geschlossen.
Der Flachs CDC Triffid wurde 1988 hergestellt und 1996 in Kanada zugelassen, seitdem hat keine weitere Sicherheitsbewertung stattgefunden. Die Mischung aus verschiedenen bakteriellen und auch pflanzlichen Genen, die in die Pflanzen eingebaut wurden, wirft spezielle Sicherheitsfragen auf. Mögliche Risiken und technische Unwägbarkeiten können in diesem Fall kaum ausgeschlossen werden. Die eigentlichen wissenschaftlichen Arbeiten zur Risikobewertung dieser Pflanzen wurden vor etwa 20 Jahren durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt waren verbesserte Methoden zur Risikoabschätzung wie Untersuchungen auf ungewollte Veränderungen im Genom, Epigenom und Metabolom der Pflanzen nicht verfügbar. Zudem wurden nicht einmal Fütterungsstudien durchgeführt. Jegliche Stellungnahmen, dass diese Pflanzen grundsätzlich als sicher anzusehen sind, basieren nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern auf ungesicherten Annahmen.
Zur grundsätzlichen Debatte über die Sicherheit gentechnisch veränderter Pflanzen siehe unseren Bericht „Risk Reloaded“
Der Name 'Triffid' erinnert an ein Buch von John Wyndham, einem bekannten Science Fiction Autor, der das Buch „Die Triffids“ (The Day of the Triffids) 1951 veröffentlichte. Eine kurze Buchbesprechung siehe hier.