Entwicklungs- und Anwendungsinteressen dominieren die öffentliche Debatte über Genome Editing in Deutschland
18.4.2019 / Über die Sicherheit von neuen gentechnischen Methoden wie CRISPR/Cas wird in Wissenschaft, Politik und Medien seit einigen Jahren kontrovers diskutiert. Oft wird dabei ein sehr schematisches Bild gezeichnet: Auf der einen Seite steht eine Reihe prominenter deutscher Pflanzenforscher, die sich mit ihrer wissenschaftlichen Autorität dafür einsetzen, dass mit Verfahren des Genome Editing (wie z.B. CRISPR/Cas) hergestellte Pflanzen ohne Risikobewertung und Kennzeichnung auf den Markt gelangen. Gleichzeitig werden Argumente, die den Schutz von Mensch und Umwelt in den Vordergrund stellen, oft pauschal als unwissenschaftlich diffamiert.
Oft dominieren auf diese Weise gerade die Experten die öffentliche Diskussion, die gleichzeitig ein deutliches Eigeninteresse an Entwicklung und Anwendung der neuen Technologien haben. Eine Recherche von Testbiotech zeigt, dass viele dieser Wissenschaftler unter anderem an Patenten auf Gentechnik-Pflanzen beteiligt sind, die sogar gemeinsam mit Konzernen wie Bayer und BASF angemeldet werden. Testbiotech zeigt auch, wie unwissenschaftlich einige dieser Experten in Medien und sozialen Netzwerkwerken agieren und wie sie damit eine sachliche, differenzierte Diskussion im Keim ersticken.