Testbiotech will der Gentechnik-Debatte unter dem Titel „Der Gentechnik Grenzen setzen!“ neue Impulse verleihen. Mit welchen gentechnisch veränderten Organismen haben wir in den nächsten Jahren zu rechnen? Was müssen wir tun, um Mensch und Umwelt zu schützen und die ethischen Grenzen zu stärken? Wie sollen wir mit den neuen Gentechnik-Verfahren umgehen? Testbiotech bietet aktuelle Beispiele und kritische Analysen zur Gentechnik-Welt von morgen. Zudem bietet die Organisation Mitmachaktionen an, die dazu beitragen sollen, im Jahr der Bundestagswahl von den Parteien und ihren Kandidaten politische Verantwortung einzufordern.
In den kommenden Monaten wird Testbiotech eine Auswahl von Gentechnik-Organismen vorstellen. Bei den ersten Beispielen handelt es sich um gentechnisch veränderte Äpfel, Fische und Insekten der US-Firma Intrexon. Die Geschäftsstrategie von Intrexon ist beispielhaft für die aktuelle Situation: Das Unternehmen verspricht seinen Investoren eine aggressive Markteinführung seiner gentechnisch veränderten Organismen, um möglichst rasch Profite erwirtschaften zu können.
„Die Gentechnik-Debatte wird stark von den Interessen der Industrie bestimmt. Ihr Einfluss auf Forschung, Politik, Behörden und die Medien hat in den letzten Jahren sogar noch weiter zugenommen“, sagt Christoph Then für Testbiotech. „Mit unserer Aktion wollen wir eine informierte und kritische Auseinandersetzung ermöglichen. Wir hoffen, dass viele engagierte Menschen davon Gebrauch machen.“
Der verstärkte Einsatz der Gentechnik ist in vollem Gange: Bereits 2016 gab es eine erste Ernte gentechnisch veränderter Äpfel, 2017 sollen sie in ausgewählten Supermärkten in den USA verkauft werden. Die Äpfel sollen im aufgeschnittenen Zustand auch dann noch appetitlich und frisch aussehen, wenn sie es längst nicht mehr sind. Bis 2018 soll über eine halbe Million dieser Bäume gepflanzt werden. Die Äpfel dürfen in den USA und Kanada ohne Kennzeichnung vermarktet werden. Mit CETA könnten diese Äpfel auch in der EU auf den Markt kommen. Die Folgen des Verzehrs dieser Äpfel, aber auch die Auswirkungen auf Bienen und andere Insekten, die die Apfelbäume bestäuben, wurden bisher im Detail nicht untersucht.
Auch der Gentechnik-Lachs soll zunächst in den USA und in Kanada vermarktet werden. Dagegen ist die Freisetzung gentechnisch veränderter Frucht- und Olivenfliegen in Europa geplant. Würden diese Pläne realisiert, wäre es mehr oder weniger unmöglich, die Ausbreitung der Gentechnik-Insekten zu kontrollieren. Somit wäre es auch nicht möglich, etwaige negative Folgen für die Ökosysteme zu verhindern.
Christoph Then, Tel 0151 54638040
Projektkoordination: Mirjam Schumm / Mario Kuttruff, Tel 0170 6570045
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