Gentechnik-Mais 1507: EFSA und Industrie verschleiern tatsächliche Konzentration des Insektengifts in den Pflanzen

Metaanalyse zeigt: Daten sind nicht ausreichend für Zulassung
Sonntag, 9. February 2014
München/Brüssel

Testbiotech hat in einer ersten Metaanalyse einige der bislang vorliegende Daten des Gentechnik-Mais 1507 aus Zulassungsverfahren in der EU, den USA und Australien/Neuseeland miteinander verglichen. Korrekte Daten über die Konzentration des Insektengiftes in den Pflanzen sind eine unabdingbare Voraussetzung für die Risikoabschätzung der gentechnisch veränderten Pflanzen. Aus den vorhandenen Daten muss aber gefolgert werden, dass die 1507-Pflanzen in ihren Eigenschaften nicht ausreichend einheitlich und vorhersagbar sind, sondern sehr viel größere Unterschiede zeigen, als von der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA bislang angegeben wird. So können beispielsweise Züchtungsmethoden, Standortbedingungen, die Anwendung von Spritzmitteln, aber auch Klimaschwankungen ganz erheblichen Einfluss auf die Toxinkonzentration haben.

„Auf der Grundlage der existierenden Daten kann beispielsweise für geschützte Schmetterlinge, Bestäuber, Bodenorganismen, Wild- und Nutztiere keine verlässliche Risikoabschätzung erfolgen“, sagt Christoph Then von Testbiotech. „Die Risikobewertung der EFSA fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen, sobald man sich mit den Details befasst.“

Der gentechnisch veränderte Mais 1507, der ein Bt-Insektengift produziert (Cry1F), steht in der EU kurz vor der Zulassung zum Anbau. Im Dezember 2013 hatte Testbiotech schon einmal auf Lücken in den Zulassungsuntersuchungen hingewiesen. Da die EU ein hohes Schutzniveau für Umwelt und Verbraucher vorschreibt und deshalb eine umfassende Risikoprüfung seitens der EFSA vorsieht, sind die Voraussetzungen für eine Zulassung derzeit nicht gegeben.

Kontakt: 

Christoph Then, info@testbiotech.org, Tel: 015154638040

AnhangGröße
PDF icon PE_Bt Konzentration in Mais 1507.pdf61.62 KB