Schon bald könnten erstmalig Lebensmittel, die von gentechnisch veränderten Tieren stammen, auf den europäischen Markt gelangen. Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA entwickelt erstmals Leitlinien, nach denen diese Produkte bewertet werden sollen. Bereits heute endet eine Frist für Stellungnahmen zum Entwurf dieser Leitlinien. Er sieht vor, bei Milch, Fleisch, Eiern von gentechnisch veränderten Tiere ähnliche Maßstäbe anzusetzen wie bei Bewertung von gentechnisch veränderten Pflanzen. Fragen des Tierschutzes und die Interessen der Verbraucher bleiben außen vor. Mögliche erste Produkte, für die in den nächsten Jahren eine Zulassung beantragt werden könnte, sind unter anderem gentechnisch veränderter und patentierter Lachs, der schneller wächst, oder Produkte von Kühen, in die Gene vom Menschen übertragen wurden, damit ihre Milch der Muttermilch ähnlicher wird.
„Nachdem bereits die Produkte von geklonten Tieren ohne jede Kennzeichnung auf den Europäischen Markt gelangt sind, erfolgt jetzt ein neuer Angriff auf die Interessen der Verbraucher . Es droht ein ähnlicher Dammbruch wie bei gentechnisch veränderten Pflanzen. Verbraucher, Lebensmittelhersteller, Landwirte und die Tiere werden zum Opfer einer Entwicklung, bei der vor allem das Profit-Interesse der Biotech-Industrie im Vordergrund steht“, sagt Christoph Then von Testbiotech.
In ihrer gemeinsamen Stellungnahme weisen Friends of the Earth Europe und Testbiotech darauf hin, dass der Ansatz zur Risikobewertung, wie er derzeit bei Pflanzen zur Anwendung kommt, nicht auf Tiere übertragen werden kann. Sie fordern, die Beratung der EFSA-Leitlinien zu stoppen und einen neuen Prozess einzuleiten, der von Anfang an die Interessen der Verbraucher, des Tierschutzes und der Landwirte miteinbezieht.
Dr. Christoph Then, Tel 015154638040, info@testbiotech.org, www.testbiotech.org