Offener Brief an den Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt
6. Februar 2015 Testbiotech hat heute zusammen mit dem Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund, dem Gen-ethischen Netzwerk sowie dem Verein Sambucus einen offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt geschickt. Darin äußern sie ihre Besorgnis über den Einfluss industrienaher Experten auf Behörden und verschiedene Gremien, die im Zusammenhang mit der Risikobewertung gentechnisch veränderter Pflanzen stehen.
Sie befürchten, dass die Sichtweise der Industrie in der Diskussion über Gentechnik-Risiken zunehmend dominiert und so eine kritische Untersuchung der Risiken gentechnisch veränderter Pflanzen be- oder sogar verhindert wird.
Die Verfasser des offenen Briefes kritisieren, dass die Bundesregierung durch jahrelange Untätigkeit eine weitgehende Selbstverständlichkeit im distanzlosen Umgang mit den Interessen der Technologieanwender und der Industrie gefördert hat. Die Folgen zeigten sich nach Auffassung der Unterzeichner jüngst auch auf einer Tagung in der Schweiz: Hier soll ein leitender Mitarbeiter des Julius Kühn-Instituts die Freisetzung von Pflanzen angekündigt haben, die mit umstrittenen neuen Methoden in ihrem Erbgut verändert wurden, ohne dass diese Praxis zuvor den vorgeschriebenen Genehmigungsverfahren unterzogen wurde.
Die Unterzeichner fordern eine Untersuchung dieses Falls und darüber hinaus die Einleitung geeigneter Maßnahmen, um die Unabhängigkeit der Bundesbehörden und ihrer Experten sicherzustellen.