Publikation der Fachstelle Gentechnik & Umwelt bei Frontiers in Plant Science veröffentlicht
24. April 2019 / Eine neue wissenschaftliche Publikation gibt einen Überblick über mehrere Unterschiede zwischen Genome Editing (CRISPR/Cas) und herkömmlicher Pflanzenzüchtung auf molekulargenetischer Ebene. Es handelt sich um die erste systematische Darstellung zu diesem Thema. Die Veröffentlichung wurde von Dr. Katharina Kawall im Rahmen des Forschungsprojektes „Fachstelle Gentechnik und Umwelt“ (FGU) erstellt. Die Fachstelle bewertet aktuelle Entwicklungen im Themenkreis der neuen Genome Editing-Verfahren aus der Perspektive des Schutzes von Mensch, Umwelt und Natur. Die Publikation erschien heute im Journal Frontiers in Plant Science.
Die Publikation der FGU gibt einen Einblick über Anwendungsmöglichkeiten von CRISPR/Cas bei Pflanzen und zeigt Unterschiede zu herkömmlicher Mutagenese-Züchtung und natürlicherweise auftretenden Mutationen auf. Herkömmliche Züchtung und natürliche Vorgänge verändern nicht alle Bereiche im Erbgut gleichermaßen, denn bestimmte Bereiche sind durch zelleigenen Reparaturmechanismen vor Mutationen geschützt und werden seltener verändert. CRISPR/Cas kann diesen natürlichen Zellschutz jedoch umgehen.
„In der Debatte um die neuen Gentechniken wird oft behauptet, dass mit CRISPR/Cas nichts anderes gemacht werden kann, als die Natur selbst macht. Das ist aber eine zu reduktionistische Darstellung sowohl der natürlichen Vorgänge in der Zelle als auch der Möglichkeiten von Genome Editing-Verfahren“, sagt Katharina Kawall, die eigene Experimente mit CRISPR/Cas im Labor durchgeführt hat.
Die Entwicklungen im Bereich der Biotechnologie sind in den letzten Jahren besonders dynamisch. Die „Fachstelle Gentechnik & Umwelt“ soll eine wissenschaftliche Begleitung dieser Entwicklungen unter Beteiligung der Öffentlichkeit ermöglichen, die von Interessen in Entwicklung und Anwendung unabhängig ist.