Soja und Baumwolle der Firm BASF unerwünscht
16. Februar 2022 / Das EU-Parlament hat sich in zwei Resolutionen gegen Importzulassungen für transgene Soja (GMB151) und Baumwolle (GHB614) der Firma BASF ausgesprochen. Die Pflanzen sind resistent gegen Herbizide wie Glyphosat und Isoxaflutol, die Soja produziert zudem ein Insektengift. In den Resolutionen werden als Gründe gegen die Zulassung unter anderem Schäden genannt, die der Anbau der Pflanzen in Ländern wie Brasilien verursachen kann. Das Parlament kritisiert auch die unzureichende Risikobewertung durch die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA.
Testbiotech hatte sich bereits im Vorfeld mit den Risiken der Soja GMB151 und ihrer Bewertung durch die EFSA befasst. Kritisiert wird insbesondere, dass die Pflanzen nicht unter realistischen Bedingungen getestet wurden: Anders als von der EU-Regulierung verlangt, wurden die Versuche weder in allen wichtigen Anbauregionen durchgeführt noch die Pflanzen mit den zu erwartenden Spritzmittelmengen behandelt.
Zudem müsste nach Ansicht von Testbiotech beispielsweise viel genauer untersucht werden, ob der Verzehr von Nahrungsmitteln, die von diesen Pflanzen gewonnen werden, möglicherweise zu Immunerkrankungen wie chronischen Entzündungen führen kann. Dabei müssten auch mögliche Veränderungen der Zusammensetzung der Darmflora berücksichtigt werden.
Um die Standards der Zulassungsprüfung zu verbessern, hat Testbiotech 2021 zwei Klagen vor dem EU-Gerichtshof erhoben. Dabei geht es um Mais und Soja der Firma Bayer. Sollten diese Klagen Erfolg haben, wäre dies ein Präzedenzfall, der auch Auswirkungen auf weitere Zulassungen haben kann.
Bisher hat die EU-Kommission, die die Entscheidungen über die Zulassungen trifft, aber weder auf Resolutionen des Europäischen Parlaments noch auf neue wissenschaftliche Publikationen reagiert, in denen deutliche Mängel der EU-Risikoprüfung aufgezeigt werden.
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