Vertreter des EU-Projekts wollen nicht mehr mit Testbiotech diskutieren
19. Januar 2015 / Nachdem Testbiotech aufgezeigt hat, dass Mitglieder des EU-Forschungsprojekts GRACE in Zusammenhang mit einer Publikation über Fütterungsversuche falsche oder ungenügende Angaben über mögliche Interessenkonflikte gemacht haben, versucht das GRACE-Konsortium jetzt die Debatte zu beenden. Nach einer Pressemitteilung vom 14. Januar 2015 sieht das GRACE-Konsortium keine Basis mehr für eine weitere Debatte mit Testbiotech. Die offizielle Begründung: Testbiotech weigere sich, an einer Diskussion teilzunehmen, die vom Fachjournal Archives of Toxicology organisiert wird, wo auch die strittige Publikation veröffentlicht wurde. Die Presseerklärung wurde von der Agentur Genius verbreitet, die auch mit der Gentechnikindustrie zusammenarbeitet.
Nicht erwähnt wird in der Presseerklärung, dass es gute Gründe gibt, sich an dieser speziellen Diskussion nicht zu beteiligen: Nach der Recherche von Testbiotech gibt es enge Verbindungen zwischen dem Fachjournal Archives of Toxicology und den Experten von GRACE sowie auch eine kontinuierliche enge Kooperation zwischen dem Journal und der Industrie. Testbiotech befürchtet, dass unter diesen Bedingungen die Voraussetzungen für eine strikte unabhängige Begutachtung der Publikation, die notwendige Transparenz über mögliche Interessenkonflikte und eine ausgewogene wissenschaftliche Diskussion nicht gewährleistet sind.
Testbiotech hat die EU-Kommission aufgefordert, sicherzustellen, dass höchste wissenschaftliche Standards bei der Durchführung des Projekts gewahrt werden. Testbiotech ist der Ansicht, dass die Publikation zurückgezogen und erst nach einer eingehenden Begutachtung durch unabhängige Wissenschaftler in einem anderen Journal wiederveröffentlicht werden sollte.