Sind gentechnich veränderte Pflanzen gesünder als die aus konventioneller Züchtung?
21. März 2018 / Viele Experten behaupten, es gäbe einen Konsens darüber, dass gentechnisch veränderte Pflanzen sicher seien. Gleichzeitig aber werden die meisten Publikationen über die Risiken gentechnisch veränderter Organismen von der Gentechnik-Industrie in Auftrag gegeben oder von Wissenschaftlern verfasst, die wenig kritische Distanz zu dieser Industrie haben. Das ist ein Problem, denn wenn es um die Bewertung der Risiken für Mensch und Umwelt geht, sollten kommerzielle Interessen an der Vermarktung dieser Produkte keine Rolle spielen. Doch die Realität ist von dieser unverzichtbaren Voraussetzung unabhängiger Risikoforschung weit entfernt.
Testbiotech wurde in letzter Zeit immer wieder auf Publikationen aufmerksam gemacht, in denen die Sicherheit gentechnisch veränderter Organismen behauptet wird, ohne dass Behörden, Politik und Journalisten diese kritisch hinterfragt hätten.
Um zu einer informierten Debatte anzuregen, startet Testbiotech jetzt einen „Science Blog“. Gegenstand des ersten Beitrags ist die Analyse einer Publikation aus Italien, nach der Gentechnik-Mais gesünder sein soll als konventioneller Mais. Die Ergebnisse dieser Publikation wurden von vielen Medien positiv und unkritisch aufgegriffen. Doch wie eine genaue Analyse zeigt, sind die in der Publikation behaupteten Ergebnisse wissenschaftlich nicht ausreichend belegt, da die zugrunde liegenden Daten zu einseitig ausgewählt wurden.
Generell gibt es zu wenig Anreize für Wissenschaftler, Risiken und relevante Wissenslücken zu identifizieren. In der EU gibt es kein Forschungsprogramm, das an den auf den Markt befindlichen gentechnisch veränderten Organismen mit dem Ziel forscht, das Vorsorgeprinzip und den Schutz von Mensch und Umwelt zu stärken.