Testbiotech wirft Firma Intrexon „unmoralische Geschäftspraktiken“ vor
München, 25. September 2015 Am 29. September wird am Europäischen Patentamt in Den Haag über Einsprüche gegen Patente auf gentechnisch veränderte Schimpansen der US-Firma Intrexon verhandelt. Intrexon beansprucht in ihren Patenten EP1572862 und EP1456346 Mäuse, Ratten, Kaninchen, Katzen, Hunde, Rinder, Ziegen, Schweine, Pferde, Schafe, Affen und Schimpansen als ihre Erfindung. Die Tiere sollen mit Genen manipuliert werden, die unter anderem nach Vorlage des Erbguts von Insekten synthetisiert sind. Die künstliche DNA soll die Kontrolle verschiedener Genfunktionen ermöglichen.
Zu den Einsprechenden gehören neben Testbiotech die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Cruelty Free International (früher British Union for the Abolition of Vivisection), Deutscher Tierschutzbund, Gen-ethisches Netzwerk (GeN), Gesellschaft für ökologische Forschung, Jane Goodall Institut, Kein Patent auf Leben!, Menschen für Tierrechte, Pro Wildlife, Schweizerische Arbeitsgruppe Gentechnologie (SAG), Schweizer Tierschutz (STS), TASSO, und die Wild Chimpanzee Foundation Deutschland (WCF).
Intrexon sieht sich selbst als ein „führendes Unternehmen im Bereich der Synthetischen Biologie“ und ist sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Pharmaforschung tätig. Die US-Firma hat Firmen aufgekauft, die Nutztiere klonen und gentechnisch veränderten Lachs produzieren. Intrexon ist auch auf dem Gebiet gentechnisch veränderter Bäume engagiert und hat jüngst die Firma Oxitec aufgekauft, die gentechnisch veränderte Olivenfliegen freisetzen will.
Testbiotech wirft Intrexon unmoralische Geschäftspraktiken vor, weil die Firma unter anderem auf Profite aus der gentechnischen Veränderung von Menschenaffen und einer unkontrollierbaren Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen spekuliert.
Gemeinsam mit anderen Organisationen hat sich Testbiotech an Bankinstitute wie JP Morgan Chase gewandt, die zu den Geldgebern von Intrexon gehören, und klare ethische Standards für deren Investitionen gefordert. Im Juni 2015 veranstaltete Testbiotech eine Konferenz zu diesen Themen und veröffentlichte Berichte über Patente auf Tiere und den Anstieg von Tierversuchen. Testbiotech fordert ein Verbot von Patenten auf Tiere.
Kontakt: Christoph Then, Tel.: 0151 54638040, info@testbiotech.org
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