Treffen der EU-Kommission in dieser Woche
München/Brüssel, 4. November 2013 Beobachter erwarten, dass bei einem Treffen der Kommission am 6. November in Brüssel eine Entscheidung über die Zulassung des gentechnisch veränderten Mais SmartStax fallen wird. Der Mais wurde von den US-Konzernen Monsanto and DowAgroSciences durch Kreuzung mehrerer gentechnisch veränderter Pflanzen entwickelt. Er produziert sechs Insektizide und wurde gegen zwei Unkrautvernichtungsmittel, Glyphosat und Glufosinat, resistent gemacht. Die Entscheidung über SmartStax und einen ähnlichen Mais mit der Bezeichnung PowerCore ist seit einigen Monaten anhängig. Tausende von besorgten europäischen Bürgern haben EU-Kommissar Tonio Borg aufgefordert, den Mais nicht für die Verwendung in Lebens- und Futtermitteln zuzulassen. In einem Brief, den Testbiotech letzte Woche an die Kommission geschickt hat, werden noch einmal einige wissenschaftliche Argumente zusammengefasst, warum dieser Mais nicht als sicher angesehen werden sollte. Im Gegenteil gibt es Hinweise darauf, dass der Mais tatsächlich eine Gesundheitsgefahr darstellt.
Die Probleme, die von Testbiotech aufgelistet werden, umfassen folgende Punkte:
- Es gibt Hinweise darauf, dass der Mais Immunreaktionen auslösen kann;
- es gibt Hinweise darauf, dass das Insektengift auch Zellen von Säugetieren schädigt;
- es gibt neue Untersuchungen, nach denen DNA und andere biologisch aktive Stoffe von Menschen in weit größerem Umfang über die Nahrung aufgenommen werden, als bisher angenommen wird;
- die Wechselwirkungen zwischen den Rückständen von Herbiziden und den Insektengiften wurden nicht untersucht;
- die Risikobewertung erfüllt nicht die notwendigen wissenschaftlichen Standards;
- SmartStax kann nach einer Marktzulassung nicht auf gesundheitliche Auswirkungen hin überwacht werden, weil geeignete Methoden zur Identifizierung der Pflanzen fehlen.