Am 20. Juni 2013 schrieb die EU-Kommission einen Brief an Testbiotech in Reaktion auf viele E-Mails, die sie zum Thema „Stoppt SmartStax“ erhalten hat (http://www.testbiotech.de/node/834). Nach Ansicht von Testbiotech ist dieser Brief irreführend und droht die Glaubwürdigkeit der Kommission zu beschädigen. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die EU-Kommission bei ihrem Vorschlag für die Marktzulassung von SmartStax wissenschaftliche Argumente weitestgehend verdrängt und nur wirtschaftliche Gründe berücksichtigt. Die Risikobewertung für SmartStax wurde schon 2010 von der EFSA vorgelegt. Die Kommission hat erst jetzt den Mais zur Zulassung gebracht, nachdem es Berichte über illegale Importe von SmartStax gab. Ein Stopp dieser Importe stünde im Gegensatz zu den Interessen der Futtermittelindustrie und von Konzernen wie Monsanto, die diese Pflanzen herstellen.
Zwei aktuelle Publikationen zeigen, dass Risiken unterschätzt werden
München, 13. 6. 2013 In dieser Woche erschienen zwei Publikationen, welche die Risikobewertung des Gentechnik-Mais SmartStax in einem neuen Licht erscheinen lassen: Australische Wissenschaftler fütterten Schweine mit einem Mix von gentechnisch verändertem Mais und stellten dabei signifikante gesundheitliche Auswirkungen fest. Der den Schweinen verabreichte Gentechnik-Mix enthält eine ähnliche Mischung von Insektengiften und Rückständen von Spritzmitteln, wie sie auch in SmartStax produziert werden.
Bisher haben einige Tausend Menschen die Petition zur Stärkung der unabhängigen Risikoforschung unterschrieben, die im Mai von einem breiten Bündnis von Organisationen gestartet wurde. Auch an der Aktion gegen die EU-Zulassung von SmartStax haben sich einige Tausend Engagierte beteiligt. Gestern hat es noch keine endgültige Entscheidung über die Marktzulassung des Gentechnik-Mais gegeben. Testbiotech wird beide Aktionen fortführen.
8.6.2013 Auf einem Acker im US-Bundesstaat Oregon wurde vor Kurzem eine nicht zugelassene Linie von gentechnisch verändertem Weizen gefunden. Über die Ursache für das Auftreten der transgenen Weizenpflanzen besteht derzeit noch große Unklarheit. Der Weizen MON71800 wurde in den 1990er-Jahren von dem US-Unternehmen Monsanto entwickelt, die Firma stoppte die angestrebte Vermarktung jedoch im Jahr 2004. Die Weizenpflanzen enthalten ein Fremdgen (cp4epsps), das sie widerstandsfähig gegen Totalherbizide mit dem Wirkstoff Glyphosat macht.