Die EU-Kommission hat die Weihnachtsferien genutzt, um unbemerkt von der Öffentlichkeit sechs Genehmigungen für den Import von Gentechnik-Pflanzen zu erteilen. Darunter sind auch besonders umstrittene Gentechnik-Sojapflanzen mit einer Dreifach-Resistenz gegenüber Herbiziden. Testbiotech hatte nachgewiesen, dass die tatsächlichen Risiken eines Verzehrs dieser Soja nicht untersucht wurden. Die EU-Kommission ging auf entsprechende Argumente aber gar nicht ein. Stattdessen schickte sie zuletzt am 21.
Entscheidung der EU Kommission wird aber nicht grundsätzlich in Frage gestellt
4. Januar 2018 / Die EU-Ombudsfrau hat die EU-Kommission für Verfahrensfehler in Zusammenhang mit der Risikobewertung von Gentechnik-Pflanzen gerügt. Anlass war eine Beschwerde von Testbiotech über den Import von gentechnisch manipulierten Rapssamen, die zu einer unkontrollierten Ausbreitung der Pflanzen in der Umwelt führen können. Dabei hatte die EU-Kommission die vorgeschriebenen Fristen für die Bearbeitung der Beschwerde weit überschritten. Von der EU-Ombudsfrau wurde dies jetzt als „bürokratische Misswirtschaft“ (Maladministration) kritisiert.
Nach Analyse von Testbiotech gibt es deutliche Hinweise darauf, dass die Konzerne Dow und Bayer die Daten für die Risikoprüfung gentechnisch veränderter Soja manipuliert haben. Der Vorwurf basiert auf Daten, die von den Firmen im Rahmen der EU-Zulassungsprüfung vorgelegt wurden. Demnach setzte Dow bei Fütterungsversuchen mit Ratten eine spezielle Probe der Gentechnik-Soja ein, die mit wesentlich weniger Spitzmittel behandelt wurde, als es in der Praxis der Fall ist. Die Firma Bayer setzte beim Versuchsanbau ihrer Soja nur einen Bruchteil der tatsächlich üblichen Spitzmittelmengen ein.
Testbiotech befürchtet Manipulation der Risikoprüfung
Dienstag, 12. December 2017
Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA gibt Testbiotech keinen Zugang zu Daten über Fütterungsversuche mit gentechnisch veränderten Sojabohnen. Testbiotech befürchtet, dass die gesundheitlichen Risiken des Verzehrs dieser Sojabohnen verschleiert werden sollen. Die Pflanzen der Firmen Bayer und Dow AgroSciences sind jeweils mit Resistenzen gegen drei verschiedene Herbizide ausgestattet, darunter auch Glyphosat. Bei der Auswertung der Zulassungsdokumente stieß Testbiotech auf Auffälligkeiten bei Fütterungsversuchen der Firma Dow.