Umweltorganisationen und WissenschaftlerInnen gehen gemeinsam gegen Entscheidung der EU-Kommission vor
Donnerstag, 9. August 2012
München/ Brüssel
Das Europäische Netzwerk kritischer WissenschaftlerInnen (European Network of Scientists for Social and Environmental Responsibility, ENSSER) und andere Organisationen legen bei der Europäischen Kommission offiziell Beschwerde gegen die EU-Zulassung von gentechnisch veränderter Soja der Firma Monsanto ein. Die Soja soll unter dem Markennamen „Intacta“ vor allem in Brasilien angebaut und als Futter- und Lebensmittel nach Europa importiert werden. Sie produziert ein Insektengift und ist unempfindlich gegenüber dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat (Markenname „Roundup“).
Lebensmittelbehörde EFSA soll neue Gutachten erstellen
Mittwoch, 18. July 2012
München/ Brüssel
Wie jüngste Recherchen zeigen, wird es in diesem Jahr wohl keine neuen Anbauzulassungen für gentechnisch veränderte Pflanzen geben. Die Europäische Kommission hat die Dossiers für drei Mais-Varianten, die Insektengifte produzieren, an die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA zurückgeschickt. Die Varianten MON810, Bt11 und Mais 1507 waren von der EFSA bereits mehrfach positiv bewertet worden. Die Lebensmittelbehörde hat sich für ihre neue Bewertung des Mais MON810 eine Frist bis Dezember 2012 gesetzt.
München/Brüssel, 6.7.2012 Die EU-Kommission hat unbemerkt von der Öffentlichkeit am 27. Juni 2012 die Marktzulassung für eine gentechnisch veränderte Soja erteilt, die ein Insektengift produziert und die gleichzeitig gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat resistent gemacht wurde (MON87701 x MON89788). Diese Soja darf jetzt in Lebens- und Futtermitteln verwendet werden. Monsanto will sie unter der Marke „Intacta“ vermarkten, sie soll in Brasilien angebaut und nach Europa exportiert werden.
München/Parma, 25. Juni 2012. Die Neubesetzung des Gentechnik-Expertengremiums der Europäischen Lebensmittelbehörde bringt keinen Richtungswechsel: Nach wie vor dominieren die Befürworter der Agrogentechnik. Nach Einschätzung von Testbiotech haben elf der 20 Mitglieder Verbindungen zur Industrie oder sind als Befürworter der Agrogentechnik einzuschätzen.